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Die kaukasischen Teppichprovinienzen bis zum Jahre 1924
Das Knüpfgebiet des Kaukasus erstreckt sich über die heutigen Staaten Georgien, Armenien und Azerbeidschan. Hier findet man unzählig viele kleine Ethnien, die ihr eigenes Kultur-bewusstsein haben. Durch die Verschmelzung der zahlreichen Völker, Ethnien und Kulturen hat sich hier eine Knüpfvielfalt entwickelt, wie sie sonst nirgendwo anzutreffen ist.
Natürlich gibt es auch im Iran zahlreiche Provenienzen, die jedoch nach bestimmten Klassifikationsrichtlinien einfacher zugeordnet werden können. Zwar gibt es auch im Kaukasus diese Richtlinien, da jedoch die kaukasischen Teppiche meist Bauern- und Nomaden- erzeugnisse waren, kam es nicht selten vor, dass die Erzeugnisse nicht den Richtlinien der bestimmten Provenienz entsprachen, da Einflüsse aus anderen Knüpfgebieten im Teppich ihren Niederschlag fanden. Selbst jahrzehntelange Teppichsammler und Teppichexperten haben manchmal Mühe eine eindeutige Klassifikation bei kaukasischen Teppichen durchzuführen.
Allgemein kann man über kaukasische Teppiche die gemeinsamen Merkmale nennen, die im gesamten kaukasischen Raum ihre Gültigkeit haben. Zunächst wäre die geometrische, meist stilisierte Musterung zu nennen. Die Hersteller des kaukasischen Teppichs waren meist die Frauen der Bauern- und Nomadenfamilien, die in Heimarbeit Teppiche knüpften und Kelims webten. Sehr oft wurden die Teppiche für den Eigenbedarf produziert. Lediglich in den Provenienzen Kuba und Schirwan dominierte die Manufaktur als Erzeugungsstätte. Hier wurden natürlich auch die Teppiche laut Auftrag von Dritten mit einer gewinnträchtigen Spanne produziert.
Die Struktur der kaukasischen Teppiche sind fast ausschließlich auf Wollstruktur, das heißt das Kette und Schuss aus handgesponnener Wolle hergestellt wurden. Erst in der Stalinära, als durch die Zwangskollektivierungen der Niedergang der jahrhundertealten Teppichtradition eingeleitet wurde, importierte man Baumwolle, um diese als Kett- und Schußmaterial zu verwenden.
Baumwolle ist zwar nicht besser oder schlechter als Wolle für die Schuss und Kette geeignet, jedoch wurde im Kaukasus seit jeher handgesponnene Wolle als Kette- und Schussmaterial benützt. Deshalb verlor der kaukasische Teppich durch den Import der Baumwolle seinen eigenständigen Charakter, und wurde entwurzelt.
Die kaukasischen Teppichprovinienzen bis zum Jahre 1924
- Kasak
- Karabagh
- Eriwan
- Gendje
- Talisch
- Karadja
- Mogan
- Chaili
- Akstafa
- Schirwan
- Baku
- Kuba
- Daghestan
- Lesghistan
- Kaukasische Flachgewebe