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Gebiet um Teheran
Das Knüpfgebiet um Teheran ist nicht die namhafteste Teppichknüpf-region, da einerseits die Küstenregion um das Kaspische Meer alle Vorzüge für eine gediegende Agrarwirtschaft bietet und zusätzlich der Kaviarhandel eine große Bedeutung hat. Andererseits durchziehen die schneebedeckten Gipfel des Elbrusgebirges das Gebiet um Teheran, wo schafe selten fruchtbare Weideflächen finden. Trotzdem haben sich hier einige Knüpfzentren entwickelt.
- Teheran: Die Hauptstadt des Irans, eine Weltstadt mit 7,8 Mio. Einwohner, Universitätsstadt, Handelszentrum und weltweit größter Umschlagplatz für Orientteppiche, hat als Knüpfort so gut wie keine Bedeutung.
Besondere Sehenswürdigkeiten ist das Shams-ol-Emareh – Golestanpalast (Abbildung 1, Abbildung 2, Abbildung 3, Abbildung 4), Azadi-Turm (Abbildung 5), Saadabad-Palastkomplex: Weißer Palast (Abbildung 6), das Chomeni -Mausaleum (Abbildung 7) sowie das Teppichknüpfmuseum (Abbildung 8), wo einig e der wertvollsten Teppiche gezeigt werden.
Die Frühzeit der Teppichproduktion in Teheran ist gekennzeichnet von Erzeugnissen höchster Qualität, diese sind jedoch nur mehr in Museen und Privatsammlungen zu finden. Seit der Pahlevi Dynastie Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in den Hofmanufakturen sehr gute Teppiche erzeugt, jedoch ohne Gestaltung von eigenen Mustern.
- Kelardascht: Die Teppiche aus Kelardascht sind vornehmlich bekannt für die Herstellungsart: Da sie traditionell nur für den Eigengebrauch hergestellt wurden, sind die Knüpfstühle an der Hauswand montiert. In den vergangenen Jahrzehnten erfreuen sich die Teppiche aus Kelardascht zunehmend an Beliebtheit. Die einfachen Muster, meist gezackte Quadrate, 5-oder Achtecke werden, je nach Maß mehrmals wiederholt. Die Grundfarbe ist meist ein dunkles Blau oder Schwarz und die Quadrate, 5- oder Achtecken sind zumeist in einem schönen Ziegelrot gehalten. Die Knüpfung selber ist in türkischem Knoten hergestellt und ist eher grob.
- Qazvin: ist mit ca. 350000 Einwohnern Zentrum einer überwiegend landwirtschaftlich orientierten Region nordwestlich von Teheran. Nach ihrer Gründung im 3. Jahrhundert wurde die Stadt von Mongolen und von Afghanen heimgesucht. Seine Blütezeit erlebte die Stadt im 15. Jahrhundert als Hauptstadt der Safawiden (Abbildung 9). Aus dieser Zeit stammen auch die Teppichmanufakturen. In der Musterung ist der Qazvin stark an die Teppiche aus Kashan angelehnt. Die Unterscheidung liegt vor allem einerseits an der Schussfarbe, die nicht wie beim Kashan blau ist und den warmen rot-braun Farbtönen. Der Qazvin ist üblicherweise ein feiner Teppich (ca. 200.000 – 450.000 Knoten/m²)
- Varamin: Varamin liegt etwa 50 km südöstlich von Teheran. Bekannt sind die Teppiche und Kelims für ihre hohe Qualität die meist in einem endlosen Rapport von Blumen-Ranken-Mustern hergestellt. Die Teppiche weisen eine sehr hohe Feinheit auf ca. 250.000 – 300.000 Knoten/m².
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Abbildung 1
Abbildung 2
Abbildung 3
Abbildung 4
Abbildung 5
Abbildung 6
Abbildung 7
Abbildung 8
Abbildung 9