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Schönheit und aktueller Geschmack (Mode)
Der Handel unterscheidet beim Begriff Schönheit zwischen Nomaden- bzw. Bauernteppichen und jenen die in der Manufaktur erzeugt wurden.
Beim Nomaden- und Bauernteppich subsumiert man die Attribute „Urtümlichkeit“, „ originelle Farbzusammensetzung“, „Individualität“ und „Temperament“ unter dem Begriff Schönheit.
Beim Manufakturteppich versteht man Farbkomposition, die Musterharmonie (Dimensionierung der einzelnen Motive, sowie die harmonische Gestaltung der Eckmuster) und ein harmonisches Gesamtbild, sowie die individuelle Einzigartigkeit von einzelnen Manufakturdesignern (z. B. Sarafian in Isfahan etc).
Das Schönheitsideal des Orientteppichs wird jedoch auch von religiösen Vorschriften mit beeinflusst. Wir dürfen nicht vergessen, dass der sunnitische Islam jegliche Darstellung von Menschen und Tieren verbietet, sowie die Farbe des Propheten (das heilige Grün, wie es auch auf der Flagge Saudi-Arabiens zu finden ist) nicht mit den Füßen betreten werden darf.
Die Schiitischen Muslime, also auch jene im Iran, kennen dieses Verbot nicht, daher finden wir in Iranischen Teppichen auch Portrait-Teppiche, Jagd- und Bildteppich.
Selbstverständlich spielen auch aktuelle Modetrends eine Rolle bei der Bewertung der Schönheit der Teppiche. Besonders bei Teppichen mit moderner Musterung können Farbtrends, Muster- und Materialentwicklungen Einfluss auf die Bewertung von Teppichen haben.